Abstract |
Zentrale Abschlussprüfungen lassen sich im Rahmen von PrinzipalAgenten-Modellen als „Accountability“-Maßnahme verstehen, die Schüler und Schulen für ihre erbrachten Bildungsleistungen verantwortlich macht. Umfassende Regressionsanalysen anhand der Schülerindividualdaten von vier internationalen Schülerleistungsvergleichen – TIMSS 1995, TIMSS 1999, PISA 2000 und PISA 2003 – zeigen, dass zentrale Abschlussprüfungen im internationalen Vergleich mit wesentlich besseren Schülerleistungen einhergehen. Der Zentralprüfungseffekt findet sich ebenfalls im Vergleich der deutschen Bundesländer, und die dort gefundene Effektgröße lässt sich statistisch nicht von der internationalen Schätzung unterscheiden. Darüber hinaus belegen die internationalen Ergebnisse, dass zentrale Abschlussprüfungen ansonsten tendenziell eher negative Effekte erhöhter Schulautonomie vielfach in positive Effekte umdrehen. Dies belegt, dass zentrale Abschlussprüfungen nicht nur die Schüler, sondern auch die Entscheidungsträger in den Schulen zu leistungsfördernderem Verhalten bewegen.
|